Business Process Model and Notation (BPMN) ist der globale Standard für die Prozessmodellierung, und einer der wichtigsten Bausteine für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Business und IT. Wir sind „influencing Member“ der Object Management Group, der Institution die BPMN verantwortet. In dieser Rolle sind wir auch an der Entwicklung von BPMN 2.0 beteiligt, der neuesten Version des Standards, die sowohl für die fachliche Modellierung als auch für die technische Ausführung von Geschäftsprozessen geeignet ist. |
- Unsere Guidelines erlauben eine sehr einfache Art der Prozessmodellierung. Die Modelle sollten syntaktisch korrekt sein, semantisch dürfen sie aber, formal betrachtet, fehlerhaft sein. Der Hauptzweck dieser „Ebene 1„-Modelle, wie wir sie nennen, ist ein schneller Überblick über den Prozess für jedermann, egal ob der Betrachter BPMN kennt oder noch nie davon gehört hat. Wir nennen diese Schicht auch „strategisches Prozessmodell“, bzw. „logisch-abstrakte Modellierung“.
- Auf Ebene 2 verlangen wir eine anspruchsvollere Art der Modellierung. Hier muss syntaktisch und semantisch korrekt modelliert werden. Allerdings muss das Modell nicht technisch ausführbar sein, denn diese Ebene dient vor allem der Klärung des Prozesses mit den Prozessbeteiligten, z.B. um Schwächen zu identifizieren oder IT-Anforderungen abzustimmen. Wir nennen diese Ebene „operatives Prozessmodell“ bzw. „physisch-konkrete Modellierung“.
- Auf Ebene 3 bringen wir den Prozess in die Ausführung. Natürlich nur, wenn wir uns in einem Process Engine – basierten Projekt befinden, was auch nicht immer der Fall ist. Und manchmal werden auch nur Teile des Prozesses in eine Engine automatisiert, während andere Teile noch klassisch in einem Backend-System ausprogrammiert werden und wiederum andere Teile überhaupt nicht in IT umgesetzt werden, sondern nach wie vor komplett manuell ablaufen. DAS ist das BPM, wie es in der hässlichen realen Welt da draußen stattfindet ;-). In der Welt von BPMN 1.2, wird auf Ebene 3 nach wie vor mit technischen Ausführungsprachen wie jPDL von jBoss jBPM gearbeitet, oder auch mit BPEL (obwohl wir unseren Kunden niemals empfohlen haben BPEL zu verwenden, aus diversen Gründen. Ich denke, BPMN 2.0 hat uns hier bestätigt). Mit der neuen BPMN 2.0 können wir auf allen drei Ebenen BPMN verwenden.
Unser Ansatz basiert auf zwei zentralen Aspekten: Wir erlauben semantische Inkonsistenzen zwischen den Prozessmodellen auf Ebene 1 und Ebene 2, aber wir erlauben KEINE Inkonsistenzen zwischen den Modellen auf Ebene 2 und Ebene 3. Genau genommen sind Ebene 2 und Ebene 3 einfach unterschiedliche Sichten auf dasselbe Prozessmodell (wobei man das diskutieren kann, wie Bernd herausgearbeitet hat).
Ach ja, und es gibt noch einen dritten nicht ganz unwichtigen Aspekt: Es funktioniert :-). Wir haben unseren Ansatz in den letzten 12 Monaten in ziemlich vielen Projekten angewandt, und außerdem ein Buch veröffentlicht, in dem er recht detailliert beschrieben wird. Dr. Martin Bartonitz, Produktmanager bei SAPERION, kommentiert es wie folgt:
„Den Autoren merkt man in allen Kapiteln ihren inzwischen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit der BPMN an. Besonders bemerkbar macht sich das in den vielen Fallbeispielen und ihren Varianten der Modellierung. Es bleibt nichts offen, denn auch die Nachteile und Lücken der Spezifikation werden angesprochen.“
Derzeit implementieren wir unsere Methoden in Activiti Cycle, eine Open Source Lösung, die als „Klebstoff“ zwischen den verschiedenen Tools agiert, die unsere BPM-Rollen sinnvollerweise einsetzen (wie man sich denken kann, glauben wir nicht an das „Killer-Tool“, mit dem alle Rollen arbeiten können und müssen 😉 ).
Wenn Sie sich für Activiti interessieren, und/oder für unsere Leistungen rund um BPMN, werfen Sie doch mal einen Blick auf unsere Webseite.
Visio Stencils für BPMN
Für das BPMN-Poster haben wir einige Visio-Stencils entwickelt, die man kostenlos nutzen kann:
Achtung: Wir können keinerlei Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Stencils übernehmen! Diese sind als Mittel zum Zweck für das Poster entstanden, ihre Nutzung geschieht also auf eigene Gefahr 🙂